Volker Oesterreich bemerkt in der Rhein-Neckar-Zeitung (8./9. Dezember), »mit einfachsten inszenatorischen Mitteln und darstellerischer Kraft« sei es gelungen, den »gewaltigen Egotrip« Peer Gynts auf der kleinen Zwinger-Bühne zu konzentrieren. Regisseur Alexander Charim lade mit dem Ensemble zu einem Kopfkino ein, das gleich zweierlei sei: »ein irres, wirres, erkenntnishungriges Stationendrama rund um die Welt und eine Reise ins innerste Ich voller Symbolismen«. Wer sich auf den Abend einlasse, erlebe »eine intensive Ibsen-Inszenierung«.
Der »flirrende Vielklang der Stimmen« setze die berühmte Gynt-Allegorie von der Zwiebel, die viele Schichten, aber keinen Kern enthalte, »eindrücklich in Szene« schreibt Martin Vögele im Mannheimer Morgen (10.12.2018) zum Ansatz, die Titelrolle auf mehrere Darsteller zu verteilen. Der Abend zeige neben »allerhand Schauwert« einen »vom Ensemble sehr gut gespielten theatralen Erkundungsritt, der mit Wucht, Fantasie und emotionaler Kraft das Gyntsche Ich-Labyrinth bereist«.
Für Darmstädter Echo und Wormser Zeitung (8.12.2018) berichtet Stefan Benz über den »kühnen wie beherzten Zugriff« von Regisseur Alexander Charim, der das Ensemble »pfiffig und unerschrocken durch die Stürme eines vergeudeten Lebens« manövrieren lasse: »Wie die Heidelberger dieses ausufernde Drama schier überwältigen, das ist bei aller dramaturgischen Kühnheit stets auch eine schauspielerische Kraftanstrengung des Ensembles, die Respekt abnötigt.«