Die Kinder- und Jugendtanzworkshops finden im Vorfeld der Tanzbiennale Heidelberg statt. Drei Tanzpädagogen aus Köln, Stuttgart und Freiburg werden mit rund 50 Heidelberger Kindern und Jugendlichen gemeinsam an 3 bis 4 Tagen in Workshops arbeiten. Durch dieses kostenlose Angebot erhalten sie Zugang zum Tanz als individueller Ausdrucks- und zeitgenössischer Kunstform, sie können im Tanz ein Bewusstsein für sich selbst, den eigenen Körper, aber auch für ihre Umwelt entwickeln. Mit Körpertraining, kleinen Bewegungsabläufen und Improvisationen vermitteln die Tanzpädagogen den Kindern und Jugendlichen zeitgenössischen Tanz in seiner Vielfalt.
Abschließend werden die Kinder und Jugendliche am Kindertanztag, den 23.02.2014, Auszüge aus dem in der Projektwoche erarbeiteten Bewegungsmaterial präsentieren. Ziel dabei ist nicht die bloße Wiedergabe einer fest einstudierten Choreografie, sondern ein offenes Tanzergebnis, das von den Kindern und Jugendlichen selbst gestaltet wird. Im Anschluss kann mit den Teilnehmern und den Tanzpädagogen über ihre Eindrücke während des Workshops geredet und diskutiert werden.
Nähere Informationen zu den Workshops sind möglich unter claudia.villinger@heidelberg.de
Selbstwahrnehmung durch zeitgenössischen Tanz
Die Kölner Tanzpädagogin Sarah Schuhmacher erforschte mit Kindern im Alter von acht bis zehn Jahren in neun Schulstunden die Selbstwahrnehmung durch zeitgenössischen Tanz und Theaterpädagogik. Im Fokus standen Bestandteile, die sich auf Raum, Kraft und Zeit beziehen, um den Kindern spielerisch Grenzen und Möglichkeiten ihres Körpers aufzuzeigen und gruppendynamisches Agieren zu fördern, besonders durch die Improvisation zu Themen, welche die Schüler selbst finden und umreißen konnten.
Sarah Schuhmacher arbeitet nach Tätigkeiten als Tänzerin im In- und Ausland fokussiert im Bereich Tanz in Schulen und gibt Seminare an der FH Köln und der Deutschen Sporthochschule. Sie ist Dozentin und Ausbilderin bei den »Tanzimpulsen« und fachliche Beraterin für Tanzpädagogen.
Peter Pan. Projekt über Träume
In neun Schulstunden beschäftigten sich Schüler unter Anleitung der Choreografin
Nina Kurzeja mit Figuren aus Peter Pan. Nicht die Komplexität der literarischen Vorlage gegenüber der Disney-Variante sollte hierbei vermittelt werden, sondern wie wichtig eigene Träume sind. Nicht alles in der Erwachsenen-Welt ist so erstrebenswert, wie möglicherweise behauptet. Im Zentrum standen Fragen, die sich alle Heranwachsenden früher oder später stellen: Warum will ich eigentlich schnell erwachsen werden? Welche Vorstellungen und Wünsche habe ich diesbezüglich? Warum behandeln mich meine Eltern immer noch wie ein kleines Kind? Wäre es nicht toll, »fliegen« zu können? Und natürlich: Glaube ich an Elfen?
Nina Kurzeja choreografiert u. a. für die Junge Oper des Staatstheaters Stuttgart, die Tanz- und Theaterwerkstatt Ludwigsburg und das Produktionszentrum Tanz und Performance Stuttgart und arbeitet im Bereich Kulturelle Bildung.
Integrativer Tanz-Workshop
Gary Joplin ist dem Heidelberger Publikum durch die großen Jugendtanzproduktionen Wonderland. Who the f**k is …? und Romeo und Julia bekannt. In seinem viertägigen Workshop haben sich rund zehn ehemalige Teilnehmer dieser Projekte gemeinsam mit gehörlosen bzw. hörgeschädigten Jugendlichen mit dem Thema der »Wahrnehmung«, insbesondere natürlich des »Hörens« auseinandergesetzt. Durch angeleitete Improvisation und selbst kreierte Bewegungsabfolgen sollten die Teilnehmer gemeinsam mehr über sich selbst erfahren und lernen, ihre Sinne zu schärfen und ihr Selbstvertrauen auszubauen.
Der amerikanische und in Freiburg lebende Choreograf Gary Joplin ist unter anderem seit fünf Jahren im Bereich integrativer Tanz-Theater-Projekte aktiv.
Mit freundlicher Unterstützung des SAP ART DIALOG.